Der renommierte Verleger Siegfried Unseld wird anlässlich seines 100. Geburtstags mit feinen Beobachtungen und fiesen Spitzen in seiner eigenen Chronik gewürdigt. Unseld, geboren am 28. September 1924, prägte maßgeblich den Suhrkamp-Verlag bis zu seinem Tod im Jahr 2002. Unter seiner Leitung veröffentlichte der Verlag ein breites Spektrum an Belletristik, Theorie, Kritik und Wissenschaft, das die deutsche Literaturszene nachhaltig beeinflusste.
Insbesondere seine Beziehungen zu prominenten Autoren wie Günter Grass und Thomas Bernhard geben Einblicke in Unselds persönliche und professionelle Netzwerke. Durch seine umfangreiche Chronik, Tagebuchaufzeichnungen und über 50.000 Briefe gewährt Unseld der Nachwelt Einblicke in seine Gedankenwelt und Arbeitsweise.
In der Chronik wird auch die kritische Seite des Verlegers offenbart, als er sich über den Schriftsteller Max Frisch äußerte. Diese persönlichen Einblicke und Auseinandersetzungen beleuchten die Vielschichtigkeit von Unselds Persönlichkeit und sein kritisches Auge auf die Literaturszene seiner Zeit.
Die Veröffentlichung von Unselds Chronik ermöglicht nicht nur einen Blick zurück auf die historische und literarische Entwicklung Deutschlands, sondern auch auf die facettenreichen Beziehungen und Ansichten des Verlegers. Sie verdeutlicht die Bedeutung des Suhrkamp-Verlags als wichtige Institution in der deutschen Literaturszene und zeigt, wie Unselds kritischer Blick den literarischen Betrieb geprägt hat.